der Sommer ist vorbei, den Herbst haben wir fast übersprungen, und das Thema Heizung drängt immer mehr. An manchen Tagen denkt man, ach, alles halb so wild, dann zieht man halt einen zweiten Pulli an oder setzt beim kochen auch schon mal eine Mütze auf 🙂 und an anderen Tagen nervt es nur noch. Aber es geht voran und im Gegensatz zu den Flüchtlingen die in Zelten leben müssen, ist bei uns ein Ende absehbar.
Der letzte Eintrag endete mit unserem ganz persönlichem Burggraben in denen die Erdrohre für die Heizung verlegt werden sollten. Die Erdrohre haben sich als extrem widerspenstig gezeigt und ließen sich nur mit vereinten Kräften (2 Heizungsmonteure, 1 Elektriker, der zufällig da war, und wir beide) bezwingen. Als anfangs einer der Monteure noch den Scherz gemacht hat: „Dann wollen wir mal die Kobra bändigen“ wusste ich noch nicht wie ernst es ihm war. Mir ist völlig rätselhaft wie die beiden Monteure die Rohre alleine hätten verlegen wollen. In den Erdrohren befinden sich die 2 Rohrleitungen für die Heizung, das ganze ist dick isoliert und bringt es insgesamt auf einen Durchmesser von 22 cm. Da man keine Verbindungen im Erdreich haben möchte, musste das Rohr in der gesamten Länge (ca. 20 m) auf einmal verlegt werden. Als weiteres kleines Hindernis mussten wir unter einigen quer verlaufenden Rohren (Abwasser) hindurch. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen was das für ein Kampf war.
Am Tag vorher hatten wir eine Firma da, die die Kernbohrungen in die einzelnen Gebäude durchgeführt hat. So große Löcher sollte man besser nicht mehr alleine machen, abgesehen davon das wir wahrscheinlich Wochen gebraucht hätten um durch 75 cm Bruchstein durch zu kommen. Alleine im Wohnhaus hatten wir hinterher 4 Löcher in der Wand, nochmal 4 waren es in der zukünftigen Käserei, es sah auch aus wie ein Schweizer Käse 🙂
Vom Heizungsmonteur kam die Ansage, das wir möglichst schnell den Boden im Pelletlager ausgleichen müssen, da dieser (weil ehemaliger Stall) exterm uneben war, damit er die Förderschnecke für die Pellets montieren kann. Also haben wir 2 Tage später wieder ein Betonfundament erstellt. Diesmal allerdings nur zu zweit und die Fläche war etwas größer. Abends und am nächsten Tag waren wir fix und fertig und brauchten erstmal eine Pause. Zumal sich die Eile als unnötig herausgestellt hat. Die Förderschnecke wurde ca. 4 Wochen später erst montiert 🙁
Inzwischen ist auch eine neue Decke eingezogen, diesmal mit Reinholds Hilfe, und in den nächsten Tagen wollen wir das Pelletlager fertig bauen, die Nachbarn haben gerade ihre Hilfe angekündigt <freu>.
Da der Lehmputz ohne Heizung einfach nicht trocknen will und wir sowieso irgendwann einen kleinen Kaminofen für die Küche wollten haben wir diesen bereits gekauft und verschüren fleißig unsere alten Balken. So bekommen wir es im Moment zumindest in der zukünftigen Küche und in der Bohlenstube (Kachelofen) warm. Das Bad wird mit einem Radiator auf halbwegs angenehme Temperaturen gebracht und in der aktuellen Küche schalte ich ab und zu den Gasherd an, der vollbringt wahre Wunder 🙂
Wir hatten 2 Wochen lang Hilfe von Micha und Reinhold die uns kräftig unterstützt haben. Als wir einen Plan aufgestellt haben, was alles noch gemacht werden muss, bevor wir eine funktionierende Heizung haben, wurde mir Angst und Bange aber wir haben es tatsächlich geschafft. Abgesehen davon das wir einiges umräumen mussten um Platz für einen Warmwasserspeicher bzw. für die Heizleitungen im OG zu schaffen mussten auch die Wände im EG fertig verputzt werden, damit die Heizkörper montiert werden können.
Und das ganze zieht immer einen Rattenschwanz mit sich nach. Um das eine Zimmer frei zu räumen mussten unsere, immer noch unausgepackten, Umzugskisten auf den Dachboden wandern. Übrigens, auch die besten Umzugskartons sind nicht dafür gemacht das man sie mehr als zweimal hin und herträgt. Damit die Umzugskisten auf den Dachboden konnten musste dieser, wenigstens zum Teil, fertig auf- und ausgeräumt werden, was wiederum dazu geführt hat das wir die Sperrmüllabfuhr beauftragen mussten.
Ähnlich war es mit den Wänden die noch zu verputzen und streichen waren. Man kann ja schlecht eine Wand schon fix und fertig streichen wenn die angrenzende Wand noch nicht einmal verputzt ist. Bzw. man kann nicht die Wand verputzen wenn die Tür noch nicht eingebaut ist. Und so ergab eins das andere. Nun sind das Esszimmer und die Küche fertig verputz, eine neue Tür ist zwischen Esszimmer umd Bohlenstube eingebaut, eine neue (alte) Tür hat Wolfgang so angepasst das sie für unsere Küche passt. Der Türstock aus Porphyr wurde liebevoll (zum Teil von 3 Leuten gleichzeitig) geschliffen, gebürstet oder sonstwie bearbeitet um alte Farbe und Putz zu entfernen. Der Backofen hat einen zweiten Sturz bekommen und wurde künstlerisch verputzt. Die Wände und Decken im Esszimmer, und teilweise in der Küche, haben einen ersten Anstrich erhalten. Im Haushaltsraum (Aufstellort für den Warmwasserspeicher) wurde kurz entschlossen auch der Putz zur Hälfte entfernt und neu verputzt. Bei soviel Dreck und Staub musste sogar ein Kugelschreiber mal in die Spülmaschine wandern :-), nun ist er wieder blitzsauber und schreibt auch immer noch.
Seit einer Woche sind nun die Heizungsmonteure da und installieren nach und nach alle Teile. Mit etwas Glück oder besser gesagt mit viel Optimismus haben wir Ende nächster Woche eine funktionierende Heizungsanlage und falls nicht gibt es ja immer noch Kaminöfen und ein kuscheliges Bett 🙂